Abdichtungen müssen vor der Ausführung geplant werden! Was eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist, wird auf der Baustelle häufig nicht beachtet. Dabei ist kaum ein Schaden unangenehmer wie ein Fehler bei der Abdichtung.
Deshalb muss der Planer schon in einer sehr frühen Phase des Projekts daran denken, wie die gewünschte Abdichtung realisiert werden soll. Er muss u.a. genau festlegen:
- Was die Abdichtung schützen soll
- Welcher Lastfall im Sinne der DIN 18195 vorliegt
- Welche Stoffe verwendet werden sollen
Hat er das Anforderungsprofil erstellt, muss er dieses in allen Gewerken konsequent berücksichtigen. Das bedeutet aber auch, dass sich jedes Gewerk an die planerischen Vorgaben halten muss oder, falls es Bedenken gibt, diese im Vorfeld äußert, ohne eine technische Änderung vorzunehmen. Anders wie bei anderen Bauabschnitten müssen Abdichtungen untereinander verbunden werden, damit ein geschlossenes System entsteht. Dabei gibt häufig schon der Rohbauer gibt die Materialien vor: Wird beispielsweise als erste Mauersperrbahn eine PVC-Folie verwendet, ist es fast unmöglich im Nachhinein eine Bitumenschweißbahn zu verwenden – und umgekehrt.
Die Materialien müssen aufeinander abgestimmt werden. Je nach Bauablaufplanung kann zum Beispiel die Verwendung einer PVC-Bahn wenig sinnvoll bis unmöglich sein. Muss die Abdichtung vor dem Trockenbau hergestellt werden, dann ist der Einsatz von PVC-Folien nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen möglich – Voraussetzungen, die mit verschiedenen Gewerken abgestimmt und detailliert geplant und(!) überwacht werden müssen. Daher sollten aus Sicht des Sachverständigen Abdichtungen unbedingt vom Architekten in enger Abstimmung mit den betroffenen Handwerkern ausgeführt werden.
Fehler bei Abdichtungen führen mit Sicherheit zu Mängeln und Schäden .